Talvik, Liina
Ein Hauch von Vanille
Buch

Annotation: Siris Großmutter hat Krebs und wird von Tag zu Tag schwächer. Von Bebe wird Siri auf die Idee gebracht, gegen die vier Elemente anzukämpfen, um Großmutters Krankheit zu besiegen. Die Aufgaben sind nicht leicht zu bewältigen, und Bebe hofft auch für sich selbst auf ein Wunder. Rezension: Spätestens seit Henning Mankell kennt man die düsteren Seiten der schwedischen Gesellschaft. Das Mädchen Siri besucht täglich nach der Schule ihre krebskranke Großmutter und beobachtet mit Sorge, wie diese von Tag zu Tag schwächer wird. Von ihrem merkwürdigen Klassenkollegen Bebe erhält sie den Hinweis: Wer den Duft von Vanille riecht, wo es gar nicht nach Vanille riechen kann, gehört zu den Auserwählten, die Leben retten können. Bebe selbst hat zu niemandem in seiner Familie einen engen Bezug. Die personale Erzählperspektive wechselt: Einerseits lernt man Siris Gedankenwelt kennen, andererseits erfährt man von den seelischen Grausamkeiten, die Bebe von seinem Vater erleidet. Ohne jegliche Zuwendung seitens seiner Eltern begibt sich Bebe täglich auf eine Gratwanderung entlang der Extreme. Er trägt nicht einmal im härtesten Winter eine Jacke, dafür immer einen schwarzen Hut, und an der Tür seines Zimmers hat er ein Vorhängeschloss montiert. Um nun Großmutters Krankheit besiegen zu können, muss Siri gegen die vier Elemente ankämpfen. Bebe denkt sich Aufgaben für sie aus, die wie ein Abbild seines Alltags wirken: Siri muss bei starkem Sturm auf einen Scheinwerfermast klettern, ein großes Feuer löschen und etwas Vergrabenes wieder ausgraben. Dann aber kommt sie dahinter, dass Bebe ihr nur etwas vormacht. Als das Element Wasser an der Reihe ist, lässt sie ihn glauben, sie sei ertrunken. Ohne groß Anlauf zu nehmen, erzählt die Autorin die Geschichte, die auf die unterschiedlichen Probleme der beiden Charaktere konzentriert ist. Während Bebes Handlungsweisen plausibel erscheinen, bleibt Siri aber oft ein völlig geheimnisvoller Charakter, zumal sie Bebe trotz allem nochmals eine Chance gibt. Man erfährt z. B. nicht, warum Siri so ein besonderes Nahverhältnis zu ihrer Großmutter hat. Aber die Härte der Bewältigungsproben lässt Siris innere Veränderung realistisch erscheinen und auch, dass sie schließlich selbst einen Weg findet, den Tod der Großmutter zu bewältigen.


Dieses Medium ist verfügbar.

Personen: Kutsch, Angelika Talvik, Liina

Schlagwörter: Oma Krebs

Familie
Talvik

Talvik, Liina:
¬Ein¬ Hauch von Vanille / Liina Talvik. - Hamburg : Oetinger, 2001. - 127 S. - Aus dem Schwed. von Angelika Kutsch
ISBN 978-3-7891-4716-6 fest geb. : ÖS 145,- / € 10,

Zugangsnummer: 2021/1161 - Barcode: 00001164
Familie - Buch