In einer fiktiven Selbstbiographie lässt Luca Novelli das Leben des berühmten Physikers, sei-ne Entdeckungen und Erfindungen Revue passieren. Dabei trifft der Autor den Ton der jun-gen Leser: Frisch und lebendig wird das Leben Newtons geschildert, von seiner Jugend an bis zu seinem Tod in chronologischer Reihenfolge. Mit Erstaunen werden die Leser erfahren, dass die Familie des Physikers fast ausschließlich aus Analphabeten bestand und er nur dank seiner Mutter mit Büchern in Berührung kam. Daraus können die jungen Leser lernen, wie wichtig die Kunst des Lesens und Schreibens und welche Gabe sie ist. Diese Erkenntnis kann noch dadurch verstärkt werden, dass der Autor die Person Newton nicht isoliert behandelt, sondern sie in die Zeit, in die sie hineingeboren wurde, stellt. Dies geschieht sofort am An-fang vor dem eigentlichen Lebensbericht, aber auch immer wieder in hellgrau unterlegten Kapiteln, in denen andere Personen oder historische Hintergründe geboten werden. Auf die-se Weise können die Person Newton und Entdeckungen angemessen von den Kindern er-kannt und gewürdigt werden. Durch Vergleich der Lebensumstände Newtons mit ihren eige-nen können die jungen Leser ihr Bewusstsein erweitern und ihre Einstellung gegenüber dem Leben heute überprüfen. Dass es im Leben nicht immer einfach zugeht, man sich Wissen hart erarbeiten muss, dass es aber auch das gewisse Quäntchen Glück im Leben gibt, können Kinder nie früh genug lernen. Luca Novelli gelingt es mit der fiktiven Autobiographie, dies den Kindern zu vermit-teln, wenn er Newton von seinen Schwierigkeiten (zum Beispiel während seiner Studenten-zeit) oder von den Eifersüchteleien anderer Professoren berichten lässt. Zum Schluss erfah-ren die Leser auch von den nicht ganz guten Seiten des großen Physikers. Von daher bietet die Biographie allein schon einen gewissen Lerneffekt im persönlichen Bereich. Ein weiterer positiver Aspekt ist die wissenschaftliche Wissensvermittlung. Novelli gelingt es, mit einfachen Worten, unterstützt von Zeichnungen, beispielsweise das Allgemeine Gravitati-onsgesetz einleuchtend und für Kinder gut verständlich nahe zu bringen (ob allerdings die mathematische Formel des Gesetzes, S. 61, auf Anhieb den Kindern einsichtig ist, mag man dahingestellt sein lassen). Daneben gäbe es aber noch viele weitere positive Beispiele zu nennen. Wer dann noch Fragen hat, kann hinten im Wörterbuch nachschlagen und zusätzlich Wissenswertes lernen. Wie bereits oben angedeutet, wird das vermittelte Wissen durch Zeichnungen humorvoll er-weitert und vertieft; die Zeichnungen sind in der Art von Comics gehalten, mit lustigen, aber auch ernsthaften Sprechblasen versehen. So erfahren Kinder, dass Naturwissenschaften alles andere als trockene Materie sind, sondern ganz schön aufregend. Mit dem neuen Band aus der Reihe Bibliothek des Wissens können Leser ab 11 Jahren viel aus dem Bereich der Naturwissenschaften lernen (wie zuvor schon mit den anderen Bänden über berühmte Naturforscher). Das Buch empfiehlt sich somit auch Physiklehrern, die ihren Unterrichtsstoff mit Anekdötchen über große Wissenschaftler oder mit den erklärenden Zeichnungen lebendiger gestalten möchten. Der günstige Preis spricht ebenfalls für sich. So macht Wissenserwerb nicht nur Spaß, son-dern wird auch erschwinglich.
Personen: Novelli, Luca
Entdecker & Erfinder
Novelli, Luca:
Newton und der Apfel der Erkenntnis / Luca Novelli. - 1. Aufl. 15.06. - Reutlingen : Arena /VSB, 2009. - 112 S., zahlreich - 13,0 x 19,8 cm
ISBN 978-3-401-06395-9 : EUR 7,95
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