Werden sich Krisen gegenwärtig und künftig immer häufiger ereignen und immer schwieriger zu überwinden sein? Die Klimakrise nimmt mit jedem Jahr an Brisanz zu, die Corona-Pandemie stellt unser soziales, gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben auf den Kopf; und immer wieder brechen neue Kriege aus, in denen viele Menschen ihr Leben, Angehörige, Heimat, Hab und Gut verlieren - trotz aller konzertierten diplomatischen Aktionen. Wo sollen wir hin angesichts dieser Gefährdungen? Was sollen wir tun? Wo gibt es Hilfe und wer stellt sie zur Verfügung? Unsere Verletzbarkeit und Ohnmacht sind wohl kaum deutlicher geworden als durch die Krisen, die in den letzten Jahren unser Leben bestimmt haben. Hat Religion hier noch etwas zu sagen? Kann Religion, zumal die christliche, können Religionsgemeinschaften, zumal die katholische Kirche, noch etwas beitragen zur Ermächtigung von Menschen angesichts der kirchlich kaum eingestandenen, geschweige denn aufgeklärten Fälle sexualisierter und geistlicher Gewalt, der Diskriminierungen von Frauen, von queeren Menschen und von versagter Teilhabe?
Trotz alledem gehört es zum Tiefsten und Schönsten von Religion und eben auch des christlichen Glaubens, das Stärkende und Heilvolle zur Geltung zu bringen sowie Menschen auch in ausweglosen Situationen Hoffnung und Trost zuzusprechen. Nicht um zu täuschen oder lediglich zu vertrösten, sondern aus überzeugtem Hoffen heraus, dass da etwas, ja einer ist, für den auch das Unmögliche nicht unmöglich bleibt, der "die Mächtigen vom Thron stürzt und die Niedrigen erhöht". Religiöse Bildung und Religionsunterricht in der Schule verstehen sich von diesem diakonischen Auftrag her, Schüler*innen dieses Stärkende und Ermutigende zukommen zu lassen.
In diesem Band werden von renommierten Wissenschaftler*innen aus religionspädagogischer, bildungswissenschaftlicher, soziologischer, systematisch-theologischer und biblisch-theologischer Perspektive Angebote formuliert, Krisen zu deuten, über den Kosmos Schule und den Religionsunterricht in Krisenzeiten zu reflektieren sowie durch konkrete Praxisbeispiele Anregungen für Religionsunterricht in Krisenzeiten zu geben. Die Publikation enthält Beiträge von Katrin Bederna, Norbert Brieden, Johanna Dransmann, Andrea Dietzsch, Matthias Drobinski, Michael N. Ebertz, Claudia Gärtner, Benedikt Kranemann, Hildegund Keul, Martina Mayer, Julia Münch-Wirtz, Elisabeth Naurath, Karlheinz Ruhstorfer, Mirjam Schambeck sf, Georg Steins, Annika Sturm, Winfried Verburg, Thamar Voss und Jörg Witwer.
Altersempfehlung: ab 16 Jahren.
Serie / Reihe: Arbeitsforum für Religionspädagogik
Personen: Brieden, Norbert Verburg, Winfried Gärtner, Claudia Bederna, Katrin Schambeck, Mirjam Dietzsch, Andrea Drobinski, Matthias Ebertz, Michael N. Kranemann, Benedikt
AM2705
Schambeck, Mirjam [Verfasser]:
Wie Religion für Krisen taugt : Zum Beitrag religiöser Bildung in Krisenzeiten. 17. Arbeitsforum für Religionspädagogik 2022. - 1. Aufl. - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2022. - 268 Seiten ; 23 x 15,5 x 1,8 cm. - (Arbeitsforum für Religionspädagogik). - Description based on publisher supplied metadata and other sources.
ISBN 978-3-525-70329-8 Broschur
sonstiges - Buch