Günzel-Horatz, Renate
Meine Schulbibel ein Buch für Sieben- bis Zwölfjährige
Buch

Eine neue Schulbibel mit hohem Anspruch. (JP) "Uralte moderne Menschengeschichten" (Vorwort) hat Renate Günzel-Horatz in Anlehnung an die Einheitsübersetzung aus dem Alten und Neuen Testament für ein handliches Schulbuch aufbereitet. Wie Puzzlesteine reihen sich Geschichten aus der Ur- und Vätergeschichte neben Psalmübertragungen, werden einige wenige Begebenheiten rund um die Propheten erzählt und das Volk Israel auf dem Weg aus der Gefangenschaft hin in das Gelobte Land begleitet, getragen von der Hoffnung auf den rettenden Messias. Das Neue Testament, auch dieses in knappe Abschnitte untergliedert, erzählt von Jesu Geburt und dem Beginn seines Wirkens, seine Verkündigung in der Bergpredigt und in den Gleichnissen, einige Wunder und die Passionsgeschichte entlang dem Markus-Evangelium. Die Geschichte der Urgemeinde reduziert sich auf die Pfingstpredigt des Petrus und die Bekehrung des Völkerapostels Paulus. Ein ausführliches Bibellexikon, auf das durch Verweise aus dem Fließtext ständig hingewiesen wird, ergänzt diese Ausgabe. Insgesamt 99 in sich abgeschlossene Abschnitte erzählen einzelne Begebenheiten von Menschen mit ihrem Gott, von Hoffnung und Enttäuschung, Versagen und Versöhnung. Weder der Teil über das Alte noch über das Neue Testament eignet sich zu kontinuierlicher Lektüre, es fehlen Übergänge, Zusammenhänge, Erläuterungen. Das Konzept des Buches setzt hier wohl auf begleitende Religionspädagogen/innen, die jeweils den historischen und kerygmatischen Kontext eröffnen. Das ist wohl auch der Grund, warum David etwa bloß auf die Episode mit Goliath "reduziert" wird, warum Salomo nur mit der Geschichte über die streitenden Mütter als weiser Herrscher präsentiert wird, warum Exil und nachexilische Zeit völlig fehlen. Die Geschichten von Jesus sind ebenfalls sehr nahe am Original erzählt, ohne erzählerische Schnörkel, ohne Pathos oder süßlichem Beiwerk. Klar in Sprache und Botschaft bleibt dem lesenden Kind viel Freiheit, seinen je eigenen Zugang zur Person Jesu Christi zu finden. Auch hier ist eine Auswahl getroffen worden, die wohl jenen Geschichten den Vorzug gegeben hat, welche eine direkte Begegnung und Beziehung zu Jesus ermöglichen wollen und weniger der theologischen Standortbestimmung in Konfrontation mit der herrschenden religiösen Schicht dienen. Die Illustrationen von Silke Rehberg bestechen vor allem durch die teilweise überraschende Perspektivenwahl, etwa beim Zachäus, der auf den hochblickenden Jesus herunter schaut oder bei der mit ihrem Sohn tanzenden Hanna, wo ebenfalls die Vogelperspektive gewählt wurde. Besonders hervorzuheben wäre auch die Darstellung des reuigen Kain und die liebevolle Geste Jesu in Begegnung mit den Kindern. Weniger Freude habe ich persönlich an den Engeldarstellungen (Cover, bzw. Maria Verkündigung) oder mit der überdimensionalen Taube bei der Taufe Jesu. Hingegen findet sich sowohl am Ende des Ersten als auch am Ende des Neuen Testaments eine Darstellung der Fülle des Lebens, wie Gott es den Menschen verheißen hat, das Kinder und Erwachsene zum Meditieren anregen kann. - Wenngleich dieses Buch (hoffentlich) als Schulbibel in den diversen Rucksäcken und Schultaschen landen wird, ist es auch für die öffentliche Bibliotheken von großem Wert. *bn* Gertie Wagerer


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Personen: Günzel-Horatz, Renate Rehberg, Silke

Leseror. Aufstellung: KI

Schlagwörter:

Interessenkreis: Schulbibeln

Günzel-Horatz, Renate:
Meine Schulbibel : ein Buch für Sieben- bis Zwölfjährige / Renate Günzel-Horatz. Silke Rehberg [Ill.]. - Düsseldorf : Patmos, 2003. - 159 S. : Ill. (farb.)
ISBN 978-3-491-73450-0 fest geb. : ca. Eur 11,20

Zugangsnummer: 2011/0075 - Barcode: 2-0140454-6-00006181-0
so - Signatur: BI22/7 - Buch