Mord beim Kohleabbau in West Virginia. (DR) Zwei Jahre hat es gedauert, bis die rund 600 Seiten übersetzt waren, und der Held heißt Puller! Hätte man ihn "Zieher" genannt, hätte das High-Noon-Assoziationen geweckt, so aber ist man an Manneken Pis erinnert und das trifft es nun wirklich nicht. Pullers Ausbildner beim Militär muss Chuck Norris gewesen sein, er hat anscheinend in Rambo-Manier Afghanistan befreit und widmet sich nun US-Bösewichten. Baldacci schreibt Millionen-Bestseller, hält sich also nicht mit diffizilen Gefühlen oder subtilen Charakterbeschreibungen auf. Puller schläft mit zwei Waffen im Bett, der Officer vor Ort, der ihn unterstützen soll, ist eine sexy Polizistin, die aber schlechte Karten hat, weil ein richtiger Mann ein einsamer Wolf ist. Puller, an dessen markantem Kinn man Klimmzüge machen kann, muss aber nicht nur schnell acht Morde klären, sondern auch noch die gesamten Vereinigten Staaten retten. Wenn die Handlung kurz durchhängt, fliegt etwas in die Luft oder es beißt jemand ins Gras. Die Geschichte ist so glaubwürdig wie die Wahlversprechen von Politikern, aber bei einem guten Actionthriller ist die Plausibilität der Handlung zweitrangig. Hauptsache, ein Mann tut, was ein Mann tun muss. Die eindimensionalen, überzeichneten Charaktere machen das Werk nicht schlechter, sondern besser, denn wenn man zu so einem Buch greift, will man einfach Spaß haben an militärischem Macho-Gehabe. Und kommt hier ganz auf seine Kosten. *bn* Michael Wildauer
Serie / Reihe: john puller 1
Personen: Baldacci, David Anton, Uwe
Balda
Baldacci, David:
Zero Day : Thriller / David Baldacci. Aus dem Amerikan. von Uwe Anton. - München : Heyne, 2013. - 607 S. - (John Puller; 1)
ISBN 978-3-453-26906-4 fest geb. : EUR 19,99
Schöne Literatur - Buch