Zur Handlung: In der britischen Kleinstadt Wilmslow wird 1954 ein Mann tot in seinem Bett aufgefunden. Es ist Alan Turing. Auf seinem Nachttisch liegt ein angebissener, mit Cyanid vergifteter Apfel. Der junge Constable Leonard Corell wird mit der Untersuchung dieses Falls beauftragt. Nachdem sich auch der britische Geheimdienst einschaltet, dringt Corell zunehmend tiefer in den Fall und in die Vergangenheit Turings ein. Je intensiver er sich damit beschäftigt, desto mehr nimmt ihn dieser gefangen. Er findet heraus, dass Turing ein genialer Mathematiker und während des 2. Weltkriegs für den Geheimdienst tätig war. Turing war maßgeblich an der Entschlüsselung des Enigma Codes beteiligt und trug dadurch zum Sieg der Alliierten bei. Er stößt auch auf Turings Homosexualität, die zu jener Zeit strafbar war. Turing wurde nach dem Krieg dazu verurteilt sich einer Hormontherapie zu unterziehen. Es deutet einiges darauf hin, dass er dadurch depressiv wurde. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Fall wird Corell zunehmend mit sich selbst konfrontiert. Obwohl die Spannung sich in diesem Roman im Rahmen hält, entwickelt die Geschichte einen subtilen Sog. Lagercrantz gelingt es hervorragend, in diesem auf Fakten basierenden Kriminalroman die krankhafte Stimmung beim britischen Geheimdienst während des Kalten Krieges einzufangen.
Personen: Lagercrantz, David
Lagercrantz, David:
¬Der¬ Sündenfall von Wilmslow / David Lagercrantz. Aus dem Schwed. von Wolfgang Butt. - München [u.a.] : Piper, 2016. - 464 S.
Einheitssacht.: Syndafall i Wilmslow
ISBN 978-3-492-05650-2 fest geb. : ca. EUR 22,00
Schöne Literatur - Signatur: Lager - Buch