„Joachim B. Schmidt ist Schweizer, 1981 in Graubünden geboren und 2007 nach Island ausgewandert, wo er als Reiseleiter und Journalist das tägliche Brot verdient. Mich hat an Kalmann zweierlei fasziniert: die Perspektive und die Landschaft, was aber zusammenfällt. Denn Kalmann wird ausschließlich aus der Ich-Perspektive des 34-jährigen Fischers und Jägers Kalman Óðinsson erzählt. Der oft was vergisst, meistens ganz friedlich ist, außer wenn ihn die Wut packt, schlecht rechnen kann. Aber er liest, ist ein Fan von „Dr. Phil“ und der Serie „Loser“, er kann aus dem Handgelenk den Umriss Islands zeichnen. Außerdem ist er – nach seinem Großvater – der beste Produzent von Gammelhai. Wenn ihn die Leute im sterbenden Ort Raufarhöfn „Downser“ nennen, lacht er mit. Sein Vater war US-Soldat und hat ihm ein Sheriff-Abzeichen, den passenden Hut und eine Mauser hinterlassen, die schon im Koreakrieg eingesetzt war. Kalmanns Geschichte beginnt, als er bei der Jagd neben dem Arctic Henge eine Blutlache findet, die aller Wahrscheinlichkeit nach von dem verschwundenen Róbert McKenzie stammt, Hotelier und Finanzier von Raufarhöfn. Als Jäger ist er verschwiegen und ein hervorragender Augenzeuge. Sein einziger Freund, der körperlich behinderte Internet-Spezi Nói, ist lange Zeit sein Sherlock oder besser noch sein Lincoln Rhyme, die Recherchen vor Ort in Fels, Fanggründen und Schnee führt Kalmann durch. Dass es einem Schweizer gelingen würde, den besten Island-Krimi des Jahres zu schreiben, hält man nur so lange für unwahrscheinlich, bis man dieses Buch gelesen hat. Denn Schmidt gelingt es, ohne Sentimentalität feinfühlig und einfühlsam aus dem komplexen Innenleben seines Helden zu erzählen und so dem Topos der behinderten Detektive eine beeindruckende Variante hinzuzufügen“ (Platz 5 der Krimibestenliste Oktober 2020)

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Weiterführende Informationen

• Rezension
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Personen: Schmidt, Joachim B.