Ein fiktives, literarisch gestaltetes Gespräch zwischen Platons Lehrer Sokrates und seinem Freund und Schüler Kriton. Sokrates ist wegen Gottlosigkeit und Verführung der Jugend zum Tode verurteilt im Gefängnis, auf seine bald bevorstehende Hinrichtung wartend. Kriton besucht ihn, um ihn zur Flucht zu bewegen, was Sokrates jedoch ablehnt. Seine Entscheidung beruht auf seinen philosophischen Grundsätzen: Konventionelle Ansichten sind belanglos, maßgeblich ist nur die Vernunft, die Richtschnur ist unter allen Umständen die Gerechtigkeit. Unrecht nicht mit Unrecht zu vergelten und generell darf man nichts Schlechtes tun; Verpflichtungen sind einzuhalten. Diese Prinzipien sind wichtiger als die Rettung des Lebens. Auch einem ungerechten Gerichtsurteil darf sich ein Bürger nicht entziehen, da er sonst die Gültigkeit der Gesetze und damit die Grundlage des geordneten Zusammenlebens im Staat verneinen würde, was ein Unrecht wäre. Es wäre ein Verstoß gegen die Loyalitätspflicht des Bürgers gegenüber der staatlichen Gemeinschaft. Kriton kann auf die Argumente des Sokrates nichts erwidern.
Serie / Reihe: Klassiker der Weltliteratur
Personen: Platon
Platon:
Kriton. - Offenburg : Lehrmittel-Verlag, 1946. - (Klassiker der Weltliteratur)
Philosophie; Philosophieren mit Kindern - Signatur: Ph Pla - Buch