Die Ich-Erzählerin im Roman der langjährigen "FAZ"-Kulturkorrespondentin lebt wieder einmal in ihrer Lieblingsstadt New York, als sie zum 3. Mal mit einer Krebsdiagnose konfrontiert wird. Wie soll sie die vor ihr liegende Zeit überstehen, ohne in Lethargie zu verfallen, ins Bodenlose zu sinken? In ihren Lebenserinnerungen spielt die starke Persönlichkeit ihrer Mutter eine große Rolle, die Frauen ihrer Familie könnten ihr vielleicht Vorbild sein. Immer wieder findet sie auch Trost in den Worten der verschiedensten Schriftsteller, die sich mit dem eigenen Sterben auseinandergesetzt haben. Doch in der extrem schmerzhaften Phase der OP und der Nachsorge gelingt es ihr nicht sehr oft, ihren Lebensmut zu behalten. "Alles zählt" zeigt einen individuellen Weg, wie man mit einer solchen existenziellen Krise umgehen kann. Die intensive Schilderung geht unter die Haut. Meisterhaft geschrieben, erfordert das Buch doch den Willen, sich mit diesem Teil unseres Daseins auseinanderzusetzen, den viele bewusst verdrängen. In größeren Belletristik-Beständen sollte der Titel einen Platz haben. (Ilse Nebelung)
Personen: Lueken, Verena
Lueken, Verena:
Alles zählt : Roman / Verena Lueken. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2015. - 204 S. ; 205 mm x 125 mm
ISBN 978-3-462-04797-4 Gb. Broschur : 18.99 (DE)
Romane; Einzelschicksale; Entwicklungsromane - Signatur: Lueke - Buch