Mit „Hauptschülern“ haben Lea und ihre beste Freundin Sofie wirklich nichts am Hut. Für die beiden Gymnasiastinnen ist das „nur ein Synonym für Kriminelle“. Und dann sollen sie gleich eine ganze Woche mit jeder Menge dieser Hauptschul-„Prolls“ verbringen! Als Vertreterinnen ihrer Schule dürfen sie an einem fünftägigen Poetry Slam-Workshop teilnehmen, bei dem es sich allerdings auch um ein Integrationsprojekt handelt, das helfen soll, Vorurteile zwischen Mittel- und Oberschülern abzubauen. In seinem 15. Jugendbuch fängt Jaromir Konecny – selbst begeisterter Poetry Slamer – den von Smartphones, Facebook, WhatsApp und Instagram bestimmten Alltag heutiger Jugendlicher treffend ein. Ich-Erzählerin Lea und ihre Freundinnen versäumen keine Gelegenheit, ihre Erlebnisse in Selfies festzuhalten und umgehend zu posten. Ihre Freizeit verbringen sie größtenteils im Internet. Vor dem Einschlafen ist ein letzter Blick ins Tablet obligatorisch und wo, wenn nicht im allwissenden you tube, findet sich eine genaue Anleitung für den ersten Kuss? Konecnys Buch fesselt. Man will wissen, wie die Geschichte um Lea und ihre Auf-den-ersten-Blick-Liebe Linus weitergeht, vor allem aber, ob die 16-Jährige Schüchternheit und Bühnenangst überwinden kann und am Ende doch noch vom „Slam-Rausch“ gepackt wird. Andererseits kommen die Botschaften des tschechisch-stämmigen Autors häufig ein wenig zu platt daher. Am Ende gibt wohl Konecnys mitreißende Begeisterung für den Poetry Slam den Ausschlag. Fans des Genres finden in „Herz Slam“ wertvolle Tipps, worauf sie bei ihren Texten und einer gelungen Performance achten sollten. Wer sich bislang noch nicht mit der deutschen Poetry Slam-Szene befasst hat, den werden die Originaltexte einiger bekannter Dichter und Dichterinnen, die Konecny seinen Jugendlichen in den Mund gelegt hat, vielleicht dazu ermutigen, bei einem solchen Event dem Beat der Worte nachzuspüren.

Altersempfehlung: ab 13 Jahren.

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Personen: Konecny, Jaromir

Schlagwörter: Mädchen Schüler Freundinnen Poetry-Slam