Fred und Jonas sind beste Freunde und versuchen, so viel Zeit als möglich zusammen zu verbringen, auch wenn Freds Vater, der Zollbeamter der DDR ist, das nicht gerne sieht. Jonas Familie passt nicht in das Bild einer guten DDR Familie. Jonas' Vater ist im politischen Gefängnis in Bautzen gestorben und seine Mutter stellt einen Ausreiseantrag. Das geht in einem autoritären Staat gar nicht. Jonas wird in der Schule ausgegrenzt und Fred darf nicht mehr bei Familie Gramowski essen, so wie er das jeden Donnerstag gewohnt ist. Auch Herr Marek, der Nachbar, ist Freds Vater ein Dorn im Auge, weil er seine Meinung zu vielen Dingen recht frei heraussagt. So beschließen Fred und Jonas, einen Tunnel zu graben, in der alten aufgelassenen Fabrik, ganz nahe an der Berliner Mauer, um den Kontakt nach der Ausreise der Gramowskis nicht zu verlieren. Der Tag des Abschieds kommt dann aber plötzlich und trifft die Jungen sehr überraschend. Doch sie sind fest davon überzeugt, dass sie sich wiedersehen werden. Das Buch gibt einen Einblick in den Alltag einer regimefreundlichen Familie, die sich mit den Ansichten von Regimekritikern auseinandersetzen muss. Dies wird auf die Ebene zweier Jungen herabgebrochen, die eine innige Freundschaft verbindet und so alle Ideologien in den Hintergrund stellt. Das Buch berührt durch dieses unbändige Verlangen der zwei Buben, Freunde zu bleiben, dass sie ein so verrücktes Unternehmen wie den Tunnelbau in Angriff nehmen lässt. Freundschaft steht hier über allem. (9 J.)

Altersempfehlung: ab 8 Jahren.

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Personen: Kummer, Dirk

Interessenkreis: Zeitgeschichte