Ein Schulkind schreibt ein gutes Dutzend Briefe an Donald Trump, weil er dessen Plan, eine Mauer zu bauen, für sein Kinderzimmer adaptieren will. (ab 6) (JD) Es hat Sam beeindruckt wie im Fernsehen über Donald Trumps Pläne berichtet wurde, eine Mauer zwischen den USA und Mexiko zu bauen. Ihm kommt spontan der Gedanke, er bräuchte eine Mauer im Kinderzimmer, das er mit seinem Bruder teilen muss - und so verfasst er einen Brief an Amerikas Präsidenten. Der große Bruder nervt nämlich und das Briefeschreiben stärkt Sam und seine Überzeugung, eine Mauer wäre eine geniale Lösung. Aber in der Familie und sogar in der Schule sind alle dagegen. Sie haben Argumente mit denen Sam sich auseinandersetzen muss. Er lernt dabei auch etwas über andere Mauern in der Welt, z. B. die Chinesische oder die Berliner. Auf der Bildebene wird der Alltag des Buben in einer durchschnittlichen Familie den vergeblichen Zustellversuchen an Donald Trump gegenüber gestellt. Von Trump erkennt man nur die Frisur und am Ende findet der Präsident, von dem bekannt ist, dass er gerne twittert, doch noch Zeit, den Stapel Briefe durchzusehen. Da hat Sam aber bereits eingesehen, dass Beziehungspflege in der Familie besser ist als Mauerbau. Das Bilderbuch enthält sowohl auf der Bild- als auch auf der Textebene mehr als eine Geschichte, es ist als politische Bildung für ganz junges Publikum ebenso einsetzbar wie als Anregung, einen Beschwerde-Briefkasten einzurichten und hebt die Probleme von kleinen Brüdern auf das Niveau großer Weltpolitik. Dass der große rote Kasten am Cover hierzulande nicht sofort als Briefkasten erkennbar ist, liegt daran, dass das Autorinnen-Duo in Australien zu Hause ist. Ihr Bilderbuch sollte weltweit in keiner Bibliothek fehlen, solange uns Trumps Tweets beschäftigen, denn es ist ein Lese- und Vorlesevergnügen für viele Altersstufen.

Altersempfehlung: ab 4 Jahren.

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Personen: Siers, Sophie Villeneuve, Anne Kress, Steffi