Brutale Morde an sehr jungen Frauen halten Norwegen über Monate in Atem. (DR) Kommissar Tommy Bergmann musste in jungen Jahren eine Mutter vom Selbstmord abhalten, nachdem er ihr die Nachricht überbracht hatte, dass ihre Tochter bestialisch ermordet worden war. Jahre später trifft er in einer Ermittlung wieder auf diese Frau, und wieder dreht es sich um ein junges Opfer, obwohl der mutmaßliche Täter seit Jahren in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt eingesperrt ist. Bergmann kennt man von Sveens Erstlingswerk "Der letzte Pilger", das wirklich gut war. Das kann man vom neuen Buch leider schwer behaupten. Die Personen agieren wie in einem Roman aus der Epoche der Empfindsamkeit, Polizeibeamte stürzen in Tränen zu Boden oder können wochenlang nicht schlafen, ständig wird betont, wie schrecklich alles ist. Die Personen haben die seltsamsten, wenig glaubhaften Motive, Sveen hält Persönlichkeitsspaltung für eine Form der Schizophrenie und am Ende will er Geld verdienen und lässt vieles offen, damit man die Fortsetzung kaufen muss. Wenn die aber wieder so wird, muss man das nicht. Interessant ist, dass man heutzutage anscheinend nicht einmal den Roman liest, wenn man einen Klappentext schreibt. Denn da steht, Susanne Bech ist eine "stolze und verletzliche Frau", die Bergmann fasziniert. Das ist sie sicher nicht, sondern eine weitere überspannte, für ihren Arbeitsplatz nicht geeignete Beamtin der norwegischen Polizei.
Serie / Reihe: Tommy-Bergmann-Reihe 2
Personen: Sveen, Gard Frauenlob, Günther
Zba Sveen
Sveen, Gard:
Teufelskälte / Gard Sveen. Aus dem Norweg. von Günther Frauenlob. - Berlin : List, 2017. - 415 S. - (Tommy-Bergmann-Reihe; 2)
ISBN 978-3-471-35149-9 kart. : ca. € 15,50
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