Die pensionierte Buchhändlerin Aaliya ist 72 und wohnt von Geburt an in Beirut. Seit sie mit Anfang 20 kinderlos geschieden wurde, lebt sie allein. Zurückgezogen in ihrer Wohnung übersteht sie die Jahre des Bürgerkriegs mit Musik und Büchern (und einer Kalaschnikow im Bett gegen die Plünderer), doch auch in Friedenszeiten bleibt sie menschenscheu und eigenbrötlerisch. Um sich zu beschäftigen, übersetzt sie, nur für sich selbst, Werke der Weltliteratur ins Arabische; sie versteht die Autoren und Figuren ihrer geliebten Romane weit besser als die Menschen um sich herum und bewahrt sich doch einen scharfen, von selbstironischem Humor geprägten Blick auf die Welt. In dem 1. ins Deutsche übersetzten Roman des 1959 geborenen libanesischen Autors passiert nicht viel und doch wird viel erzählt: Über die Beschwernisse des Alterns, über Einsamkeit und Überlebenswillen, über die reiche Gedankenwelt der Literatur und, nicht zuletzt, über die Stadt Beirut im unruhigen Wandel der Zeiten. Für Leser mit Interesse an der arabischen Welt unbedingt empfehlenswert.
Personen: Alameddine, Rabih
Alameddine, Rabih:
¬Eine¬ überflüssige Frau / Rabih Alameddine ; Übersetzung: Marion Hertle. - Erste Auflage. - [München] : Louisoder Verlag, 2016. - 448 Seiten ; 18 cm. - einzelne Einheit
ISBN 978-3-944153-30-8 Festeinband
Schöne Literatur - Signatur: Alame - Buch