Das vor 50 Jahren aufgetauchte, Luther zugeschriebene Wort vom Apfelbäumchen, gehört zum Bestand deutschen Bewußtseins weit über kirchliche Kreise hinaus. In der letzten Kriegszeit hat es zum Ausharren aufgerufen, in der Nachkriegszeit Trost gespendet, zum Neuanfang ermutigt, strategische Weichenstellungen begleitet, das Wirtschaftswunder gedeutet, Zivilreligion ausgedrückt, die SED-Spitze beunruhigt, Schriftsteller herausgefordert, Ökologen verpflichtet, Kirchentage und Friedensbewegung inspiriert und schließlich auch noch die Wende beschleunigt und interpretiert. In seiner Aufarbeitung eines bunten, umfangreichen Materials voller Erinne- rungen und Überraschungen verfolgt der Verfasser die wechselnden Konjunkturen und Funktionen des Diktums. Er klärt die Hypothesen zu seiner Herkunft und stellt sich am Schluß die Frage, ob denn dieses apokryphe Wort Luthers wenigstens gemäß ist.
Altersempfehlung: ab 6 Jahren.
Serie / Reihe: Sammlung Vandenhoeck
Personen: Schloemann, Martin
C Schlo
Schloemann, Martin:
Luthers Apfelbäumchen? : Ein Kapitel deutscher Mentalitätsgeschichte seit dem Zweiten Weltkrieg / Martin Schloemann. - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1994. - 258 S. - (Sammlung Vandenhoeck)
ISBN 978-3-525-01617-6 Pb. : ca. DM 28.00, ca. sfr 29.
Christlicher Glaube, Religionen, religiöse Weltanschauungen - Buch