Der Debütroman des heute in den USA lebenden afghanischen Autors erzählt aus der Ich-Perspektive eines 1963 geborenen Jungen die Geschichte seiner scheiternden Freundschaft zu Hassan, einem 1 Jahr Jüngeren. Hassan gehört einer in Afghanistan diskriminierten Minderheit an und beschützt den Älteren, der aber Hassan bei Gefahr im Stich lässt. Erst gegen Ende des flüssig erzählten Romans stellt sich heraus, dass die beiden Halbbrüder sind. Der nach der kommunistischen Machtergreifung mit seinem Vater in die USA geflüchtete Ich-Erzähler kann sein schlechtes Gewissen erst durch die lebensgefährliche Rettung von Hassans Sohn aus dem mittlerweile von den fundamentalistischen Taliban beherrschten Kabul beruhigen. Die Kindheit des Ich-Erzählers in einer wohlhabenden Familie und die Beschreibung der afghanischen Exilanten in den USA überzeugen, dagegen wirkt der 2. Teil des Romans recht konstruiert und melodramatisch. Immerhin vermittelt der Autor einen guten Einblick in die Geschichte und die Kultur Afghanistans in den letzten 40 Jahren. Eher empfehlenswert für größere Bibliotheken.

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Personen: Hosseini, Khaled

Schlagwörter: elletristische Darstellung Junge Kabul Freundschaft Soziale Ungleichheit Afghanistan-Konflikt 1979-1992