Orazbaj lebt mit seinem Vater in der usbekischen Republik Karakalpakstan. Baumwollplantagen und Industrieanlagen haben die Landschaft zerstört. In der Wüste, durch die Orazbaj mit seinem vorsintflutlichen Motorrad kurvt, lag einst der Aralsee. Orazbajs Vater ist Fischer, dem der ausgetrocknete See die Lebensgrundlage entzogen hat. Doch der alte Mann trotzt dem Schicksal. Obwohl sein Kahn inmitten öder Sanddünen verrottet, bringt ihn kein vernünftiger Einwand davon ab, sein Schiff weiterhin funktionsbereit zu halten. Orazbaj erträgt diese Absurdität nicht länger. Nur mit einem Foto von der Skyline Manhattans ausgerüstet, schifft er sich als blinder Passagier ein. Statt in Amerika landet er in Rotterdam und findet bei der Familie eines Seemanns Unterschlupf. Die Ehe des Seemanns ist in der Krise, und so wird Orazbaj für Maarten, den kleinen Sohn, zum zweiten Vater. Eine kurze Zeit stillen Glücks beginnt, als Katharina, Maartens Mutter, Orazbaj in ihr Bett ruft. Wenig später taucht ihr Mann auf. Ein Hinweis bei der Ausländerpolizei genügt und Orazbaj wird nach Usbekistan ausgewiesen. Als der kleine Maarten einige Wochen danach am Telefon erfährt, dass die Wasser des Aralsees noch immer nicht zurückgekehrt sind, öffnet er alle Wasserhähne, die er in der Wohnung finden kann.
Personen: van Lieshout, Ben
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Blinder Passagier (De Verstekeling) / Ben van Lieshout. - Niederlande : EZEF, 1997. - 90. Min., f., Spielfilm,
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