Die DDR im Herbst 1989: Der 21-jährige Alex (Daniel Brühl) lebt mit seiner Mutter Christiane (Katrin Saß) und seiner Schwester Ariane (Maria Simon) in einem Plattenbau. Die Mutter hatte sich - nachdem ihr Mann von einer Dienstreise aus Westberlin nicht mehr zurückkehrte - zu einer engagierten und überzeugten DDR-Bürgerin entwickelt. Als sie am 40. Jahrestag der DDR in Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten gerät, erleidet sie einen Herzinfarkt und fällt ins Koma. Während draußen der Sozialismus zusammenbricht und Fast-Food-Ketten und Ikea-Regale im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat Einzug halten, bekommt sie von all dem nichts mit. Als sie wie durch ein Wunder nach acht Monaten aus dem Koma erwacht, darf ihrem geschwächten Herz keinerlei Aufregung zugemutet werden. Also beschließt Alex, in den eigenen vier Wänden die DDR für seine Mutter wieder zum Leben zu erwecken. Schnell merkt er jedoch, dass sein Plan komplizierter ist als ursprünglich angenommen. Er jagt den plötzlich rar werdenden "Ost"-Produkten wie Spreewaldgurken oder Tempo-Linsen hinterher. Alex muss mit der Rückkehr der alten "Normalität" einen riesigen Spagat zwischen zwei Realitäten leisten. Seit er bei einem Westberliner Unternehmen arbeitet, scheinen die Uhren plötzlich schneller zu ticken. Und nebenbei findet er auch noch seine erste große Liebe, die russische Lernschwester Lara. Lange kann Alex die neue Wirklichkeit vor der Wohnungstür nicht mehr ausbremsen: Während Christianes Geburtstagsfeier wird auf einer gegenüberliegenden Hauswand ein irritierendes Coca-Cola-Transparent entrollt. Nun ist Arbeitskollege Denis, ein pfiffiger Westberliner und Videotüftler, gefragt. Als neuer Sprecher der "Aktuellen Kamera" lässt er die DDR in einem Patentverfahren über den Coca-Cola-Konzern siegen. Eine Notlüge erzwingt die nächste. Alex und Denis werden zu Regisseuren einer erfundenen Wirklichkeit. Als die Mutter eines Tages auf die Straße hinunterstolpert und eine ihr fremde Welt entdeckt und als sie dann aus dem Westen "emigrierten" Bürgern die Familiendatsche überlassen will, wird Alex klar, dass sein Spiel ein Ende finden muss.
Personen: Becker, Wolfgang
4014
Good bye, Lenin! / Wolfgang Becker : Warnerbros, 2003. - f., Spielfilm, FSK: 6, 116 Min.
ISBN 732-1-921936-60-9
DVD