🏺 Luther und die Nation
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Zunächst war er nur ein einfacher Mönch, ein zweifelnder und mit sich hadernder Theologe. Aus ihm wurde eine epochale Figur, die wie keine andere zuvor die Deutschen einte und spaltete - ohne dies zu wollen: Martin Luther. "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" lautete der Name, den das Staatengebilde in der Mitte Europas seit dem späten 15. Jahrhundert trug. Es war die Epoche des Habsburger-Kaisers Karl V., der sich nach alter Tradition als Herrscher von Gottes Gnaden und Verteidiger der christlichen Einheit verstand. In seinem Reich gehe die Sonne nicht unter, sagte er im Jahr 1521 selbst - es reichte von Lateinamerika über Mitteleuropa bis zu den Philippinen. Die deutschen Territorien bildeten nur eines von vielen Königtümern, hier verfochten mächtige Kurfürsten ihre Eigeninteressen. Weltliche und geistliche Macht standen damals nach wie vor auf den Fundamenten des römischen Christentums. Doch ob Fürsten oder Stände, Bauern oder Bürger der Städte: Viele witterten im Laufe der Reformation die Chance, auf Distanz zu Rom und dem Kaiser zu gehen und ihre Stellung im Machtgefüge der Zeit zu verbessern. Anders als der Habsburger Karl V., der nicht einmal der deutschen Sprache mächtig war, entwickelte sich Luther zur Identifikationsfigur, wurde ungemein populär. Der Reformator war einer der ersten wirkungsmächtigen Zeitgenossen überhaupt, der explizit die deutsche Karte ausspielte und an nationale Gefühle appellierte: "Wie kämen die Deutschen dazu, sich die Räuberei und Schinderei durch Fremde gefallen zu lassen", hieß es in einer Schrift. Luther übersetzte die Bibel ins Deutsche, verbreitete damit Sprache und Wissen, legte auch dadurch ein Fundament wachsender deutscher Identität. Die Menschen sollten in den Genuss kommen, "dass man deutsch mit ihnen redet". Der religiöse mündete in den militärischen Konflikt. Um Frieden herzustellen, wurde entschieden, dass sich jeder Landesherr selbst für oder gegen die Reformation entscheiden konnte: "Cuius regio, eius religio" lautete die spätere Formel. Nach dem Augsburger Religionsfrieden 1555 war die Unabhängigkeit der Fürsten gestärkt. Die Deutschen blieben im Glauben gespalten. Der Film richtet den Fokus auf die politische Figur Luther


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Serie / Reihe: Die Deutschen 4

Personen: Götz, Olaf

Schlagwörter: Kirchengeschichte Bekennende Kirche Biblische Archäologie Deutsche Christen Dogmengeschichte Erweckungsbewegung Investiturstreit Kirchenkampf Kirchenspaltung ND-Theologische Wissenschaft Patristik Patrologie ND-Personen Theologie ND-Zeitliste Luther Reformationszeit Reformator Dokumentarfilm

Interessenkreis: ab 12 Jahren

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Luther und die Nation / Olaf Götz... - Deutschland : Km Media, 2008. - ca. 71 Min., f., Dokumentarfilm, FSK: o.A. - (¬Die¬ Deutschen; 4)

Zugangsnummer: 0030155002 - Barcode: 00038334
4296 - DVD