Das Buch der Richter ist literarisch höchst vielfältig und historisch besonders interessant. Es schildert die Geschichte Israels zwischen der Landnahme und dem Aufkommen des Königtums in bunten Episoden mit überraschend vielen Frauen als Protagonistinnen |z.B. Debora und Jael, die von Jiftach geopferte Tochter sowie Delila und Simson). Die z.T. alten, aber in jüngerer Zeit vielfach bearbeiteten Erzählungen prägten schließlich jenes Bild der eigenen Vergangenheit, das Israel nachexilisch konstruierte. Dies ist der erste ausführliche deutschsprachige wissenschaftliche Kommentar seit fünfzig Jahren. Seitdem haben vor allem die Archäologie, aber auch der Verfall der Amphiktyonie-Hypothese und Zweifel am sogenannten Deuteronomistischen Geschichtswerk unsere Vorstellungen von der vorköniglichen Zeit sehr stark verändert. Der Kommentar stellt die Forschungslage dar. Der Endtext wird als solcher ausgelegt, aber durch seine Vorgeschichte verständlich gemacht. Besonderes Interesse gilt der sprachlichen Form, der Konstruktion der Rollen Gottes und der menschlichen Akteure und den theologischen Akzenten.
Serie / Reihe: Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament
Personen: Gross, Walter Zenger, Erich (Hrsg.)
CB
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her
Groß, Walter:
Richter / übersetzt und ausgelegt von Walter Groß. - Freiburg i.Br. : Herder Verlag, 2009. - 896 S., Ktn. - (Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament)
ISBN 978-3-451-26810-6
CB 28 - BU