Ein bestechender Kriminalroman, der Spannung und aktuelle Problemstellungen verbindet. (DR) Schon im Titel führt Harri Nykänen, der viele Jahre bei der größten finnischen Zeitung "Helsingin Sanomat" vor allem über kriminelle Ereignisse geschrieben hat, in den Themenkreis seines Kriminalromans ein: Der Kommissar Ariel Kafka ist Jude und Polizist in Finnland, in seinen Worten allerdings erst Finne, Polizist und zuletzt Jude. Für Kafka, dessen markanter Nachname ihm oft Fragen nach der Verwandtschaft mit dem berühmten Schriftsteller einbringt, steht eine persönliche religiöse Praxis nicht im Vordergrund, sie wird hinter seine Arbeit gestellt. Mit einigen rasch hintereinander erfolgenden Mordfällen sieht Ariel jedoch seine jüdische Gemeinde und Glaubensgenossen von mehreren Morden an Juden und einem drohenden Anschlag auf die Synagoge in Helsinki, die der israelische Außenminister besuchen soll, bedroht. Nykänen nimmt eine Mordserie, die mit drei vorerst nicht identifizierbaren toten Muslimen an einer Eisenbahnbrücke beginnt, als Ausgangspunkt für eine Handlung, deren brisante Hintergründe und Beweggründe Ariel nur allmählich durch seine ausdauernde Arbeitswut, Sturheit und Neugierde enthüllt. Aufgrund der zeitgemäßen Thematik der Terroranschläge begibt sich der Autor zwar auf konfliktreiches Terrain, nutzt aber eben diese seit einigen Jahren weltweit relevanten Spannungen in seinem Roman, um darauf eine mitreißende und anspruchsvolle Kriminalgeschichte aufzubauen. *bn* Magdalena Stieb

Altersempfehlung: ab 16 Jahren.

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Personen: Nykänen, Harri Pirschel, Regine

Standort: Belletristik

Interessenkreis: Krimi