Ein Gesellschaftsepos, das eventuell die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten erklärt. (DR) Bakerton, Pennsylvania. Eine amerikanische Kleinstadt, wie es unzählige gibt. Die einst blühende Industrieregion hat stark unter dem Niedergang von Kohle und Stahl gelitten. Nun liegt die Stadt genau an einer Schieferlinie, die sich von New York bis nach West Virginia erstreckt. Fracking ist ein Wort, das Zukunft verheißt. Ein Energieriese aus Texas bringt die Landbesitzer mit teilweise fragwürdigen Methoden dazu, ihr Land an ihn zu verpachten. Denn nur, wenn der Großteil der Leute mitmacht, kommt die versprochene Fracking-Anlage und mit ihr das große Geld zurück in die Region. Wir erleben das Projekt aus der Sicht völlig verschiedener Personen: Da ist der Gefängniswärter Rich, der Geld für sein eigenes Landwirtschaftsprojekt braucht und unterschreibt. Seine Frau ist wenig begeistert, denn sie fürchtet um das Leben ihrer Tochter, da die Anlage das Trinkwasser zu kontaminieren scheint. Die beiden lesbischen Biobäuerinnen widerstehen lange Zeit der Versuchung des Geldes. Eine ortsansässige Pastorin lässt sich auf eine Affäre mit einem verheirateten Mitarbeiter der Energie-Firma ein. Man könnte versucht sein, das Buch als zu klischeehaft abzutun. Aber im Grunde bildet es nur die US-amerikanische Gesellschaft ab, wie sie sich momentan zusammensetzt, fühlt und denkt. Wer sich wieder einmal fragt, wie Donald Trump US-Präsident werden konnte, wird in diesem Buch viele Antworten finden. Für mittlere und große Bestände zu empfehlen.

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Personen: Haigh, Jennifer

Interessenkreis: Roman