Wie im AKW Mülheim-Kärlich wird es in den nächsten Jahren in vielen Kernkraftwerken in Deutschland aussehen. Bereits seit 2004 arbeitet die Betreiberfirma RWE am Rückbau - eine Mammutaufgabe von historischem Ausmaß. Nur 18 Monate war der Meiler in Betrieb. Dann wurde er abgeschaltet: Das Erdbebenrisiko am Rhein erwies sich als zu groß. Viele Anlagenteile sind heute noch wie neu. 2009 dann die Sensation: Ein ägyptischer Energieversorger kauft fast das komplette Innenleben des Maschinenhauses. Besonders der über 30 Jahre alte, 450 Tonnen schwere Generator hat es den Ägyptern angetan - eine Art Dynamo des Kraftwerks. So gewaltig wie drei Jumbojets. 1300 Megawattstunden Strom kann er produzieren. In drei Jahren soll der Koloss dies im nördlichen Nildelta wieder tun - dann in einem Gaskraftwerk. Günter Hesse arbeitete fast 20 Jahre im Kraftwerk. Jahrelang hielt er die Maschinen bis zur endgültigen Abschaltung in Schuss. Mittlerweile pensioniert, ist sein Know-how für die Revision des Generators jetzt wieder gefragt. Auch für den erfahrenen Baustellenleiter Detlev Ehlert ist die Demontage eine außergewöhnliche Herausforderung. Der Umfang der Teile ist enorm, die Zeitplanung eng, und das Kernkraftwerksgelände speziell. Vor allem den riesigen Generator aus dem Maschinenhaus zu wuchten, birgt viele Gefahren und Risiken. In seiner Reportage begleitet "Exclusiv im Ersten"-Autor Jörg Hommer den monatelangen Rückbau des kompletten Maschinenhauses bis zum endgültigen Abtransport des Generators über den Rhein - der ersten Etappe bis zu seinem neuen Zuhause am Nil.
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Weiterführende Informationen
Ausverkauf im Kernkraftwerk - Die Abwracker von Mülheim-Kärlich : SWR Media Services, 2012. - 29 Min.