"Wo die Musik spielt, ist mein zuhause“, sagt Alexandra Felder, Russin, Pianistin und Frau des Filmemachers. Sie wächst im sowjetischen Tadschikistan auf, geht als Jugendliche nach Moskau, studiert Klavier und macht ihr Diplom. Danach wird die Situation immer schwieriger, Alexandra verlässt die UdSSR und lebt fortan in Deutschland. Knapp 20 Jahre später dokumentiert Felder eine Reise nach Rjasan zu den Großeltern und anschließend auf die Krim.
RUSSIAN HOMES dokumentiert, wie eine deutsch-russische Familie mit den Widersprüchen russischer Geschichte und Gegenwart im Zwiespalt zwischen Ost und West lebt. Die Hauptprotagonistin erzählt von den Verwerfungen im Zuge des Zusammenbruches der Sowjetunion. Nach sieben Jahrzehnten zentralisierter Macht und Russifizierung der Sowjetunion kommt es ethnisch und national motiviert zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen. Für viele Familien bricht jedwede Sicherheit zusammen, so auch für die Familie von Alexandra Felder.
Filmemacher Christoph Felder kritisiert die westlich Wahrnehmung der annektierten Krim. Die Annexion durch Russland hingegen wird keiner kritischen Reflexion unterzogen. Statt dessen ist das Selbstzeugnis von Alexandra Felder ein Beispiel der in Russland und unter russischen Exilanten weit verbreiteten imperialen Gefühlen.
Musikalisch getragen wird der Film von Alexandras Klavierspiel, einem Krim-Orchester und Igor Butman, der nicht nur ein musikalisch weltweit angeseher Saxofonist ist, sondern auch langjähriger Unterstützer Wladimir Putins. Butman unterzeichnete unter anderem einen offenen Brief, der die Annexion der Krim durch Russland ausdrücklich unterstüzte.
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Russian Homes
Regie: Christoph Felder; Montage: Christoph Felder; Kamera: Christoph Felder; Drehbuch: Christoph Felder; Produktion: Christoph Felder
Deutschland 2019; Ab 18 Jahren; Sprachfassung: Deutsch. Untertitel: Englisch; 1 Online-Ressource (91 min); Bild: 16:9 HD
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