1987 wurde der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Uwe Barschel, tot in einer Genfer Hotelbadewanne aufgefunden. Der ehemalige Leiter der Lübecker Staatsanwaltschaft berichtet über die Ermittlungsarbeit in dem Fall, die von Anfang an politisch beeinflusst und erschwert wurde.
1987 wurde Ministerpräsident Uwe Barschel tot in einem Genfer Hotel aufgefunden. Nach dubiosen Untersuchungen wurde der Fall eingestellt mit der These, es handle sich um Selbstmord, geklärt ist er bis heute nicht. Schon die Veröffentlichungen der 1980er- und -90er-Jahre ließen Zweifel an der Selbstmordthese aufkommen, neuere Publikationen warfen die Frage nach politischem Mord wieder auf (z.B. Baentsch: "Der Doppelmord an Uwe Barschel", Herbig 2006, nicht besprochen; "Der Fall Barschel", BA 12/07). Der Leiter der Lübecker Staatsanwaltschaft wollte 2007 ein Buch über die damalige Ermittlungsarbeit veröffentlichen - es wurde ihm untersagt. Nach seiner Pensionierung liegt dies Buch nun vor. Wille erklärt, dass er von einem professionellen Mord mehrerer ausgeht. Er stellt ausführlich die Behinderungen und politischen Einflussnahmen der Arbeit der Staatsanwaltschaft dar. Die Staatsanwaltschaft hatte Sprechverbot, Unterstützung vom BND wurde verweigert, ein vertraulicher Bericht öffentlich gemacht. Die Grenzen des Rechtsstaats sind in diesem Fall sicher überschritten worden. Nötig in allen Bibliotheken. (1)
Personen: Wille, Heinrich
C 101
Wille, Heinrich:
¬Ein¬ Mord, der keiner sein durfte : der Fall Uwe Barschel und die Grenzen des Rechtsstaates / Heinrich Wille. - 1. Aufl. - Zürich : Rotpunktverl., 2011. - 382 S. : graph. Darst. ; 21 cm
ISBN 978-3-85869-462-1 kt. : EUR 24.00
C 101 - Sachbuch Erw.