Was war wohl zuerst? Das Ei oder das Huhn? Schon seit Jahrtausenden streiten sich Gelehrte über diese Frage. Die Autorin und Illustratorin Britta Teckentrup beantwortet sie zwar nicht, widmet sich aber der Vogelwelt und begutachtete zunächst in ihrem Besteller „Das Ei“ eben dasselbige. Im Nachfolgeband wendet sie sich abermals der Ornithologie zu und präsentiert viel Wissenswertes und Überraschendes über die Feder: Daunen-, Schwanz-, Kontur-, Schwungfedern und viele mehr werden hier erklärt und ihre Funktionen beleuchtet. Manche Vögel können sogar Klänge mit ihnen erzeugen wie der Keulenschwingenpipra: „Es funktioniert ein bisschen ähnlich wie bei einem Streichinstrument oder beim Zwitschern einer Grille. Er schlägt ganz schnell seine Flügel aneinander und mit einer speziellen Feder streicht er über seine anderen Federn.“ Das Buch ist ein Füllhorn an Informationen und die Illustrationen sind ein wahrer Augenschmaus, die Lektüre indes ist manchmal etwas mühsam, die Sprache abgehakt und teilweise wurde offensichtlich falsch übersetzt (seit wann zwitschern Grillen?). Wobei sich auch die Frage stellt, warum Teckentrups Buch aus dem Englischen übersetzt wurde? Leider ist die zwitschernde Grille keine Ausnahme: „Sie haben ziemlich kurze und fette Flügel, die ihnen eine Menge Schub garantieren, damit sie schnell vom Boden abheben können. Diese Flügelform ermöglicht auch schnelle Ausweichmanöver, um Bäumen oder anderen Hindernissen zu entkommen.“ Haben Sie schon einmal einen Baum gesehen, der hinter einem Vogel hinterherjagt? Auch auf der grammatikalischen Ebene hätte man besser aufpassen müssen und eine Straffung des Textes, um Wiederholungen zu vermeiden, hätte ebenfalls gut getan. Zudem sind leider die Informationen manchmal etwas ungenau oder sogar falsch: so etwa die Anekdote von der Falkenfeder auf dem Mond ... denn auch auf dem Mond gibt es eine Anziehungskraft, wenn sie auch deutlich geringer ist als auf der Erde. So ist Teckentrups Buch zwar schön anzuschauen, doch der Lesegenuss bleibt auf der Strecke. Kurzum: sowohl das Lektorat als auch die Übersetzerin hätten genauer arbeiten müssen, schade.

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Personen: Teckentrup, Britta Köller, Kathrin