Millionen Menschen querten die innerdeutsche Grenze von Ost nach West und passierten ab September 1945 das niedersächsische Grenzdurchgangslager Friedland. Sie kamen aus dem Kommunismus in den Kapitalismus, aus einer fremdgewordenen Heimat in eine ungewisse Zukunft. Für die Eintreffenden bedeutete das Lager ein Durchatmen, aber auch Abschied und Endgültigkeit. Empfangen wurden sie im Zeichen selbstloser Hilfsbereitschaft. Das Presseecho war enorm, die Symbolik verbindend. Getriebenheit, Verelendung und Rührseligkeit, Tod und Neuanfang bildeten hier ein verstörendes Nebeneinander. Zahlreiche Aufnahmen des Fotoreporters Fritz Paul, viele davon bislang unveröffentlicht, bieten überraschende Blicke auf die Vertriebenen, Zivilverschleppten, Heimkehrer und Aussiedler der 1950er-Jahre. Was bedeutet es, entwurzelt zu sein? Wie erlebt und empfindet man das Ankommen in einem neuen System? Christopher Spatz erzählt von dem entscheidenden Moment des Weltenwechsels und den Facetten der Heimatlosigkeit.
Personen: Surminski, Arno Spatz, Christopher Paul, Fritz Paul, Christian
Standort: Hauptstelle
Spatz, Christopher:
Heimatlos : Friedland und die langen Schatten von Krieg und Vertreibung / Christopher Spatz. - Hamburg : Ellert & Richter Verlag. - 224 Seiten : Illustrationen. - Mit Fotografien von Fritz Paul; mit Beiträgen von Chrisitan Paul und Arno Surminski
ISBN 978-3-8319-0728-1 Gebunden : 25,00 Euro
D 400 - Sachliteratur