Marlene war der Grund für das traurig melancholische Wesen meiner Großmutter, denn sie starb 1945 mit gerade mal sechzehn Jahren an Lungenentzündung. Großmutter hatte einen leeren Bilderrahmen auf unserer Anrichte in der Wohnstube stehen, weil kein Bild mehr von ihrer geliebten Tochter existierte. Angeblich, so erzählte sie, sei es auf der Flucht von Ostpreußen verloren gegangen. Eine schwarzweiße Porträtaufnahme eines jungen Mädchens, das ihr ganzes Leben noch vor sich hatte.
Liebe, Verlust, Einsamkeit, Alter und Tod. Das ist der Kosmos, in dem sich Karl und Willy bewegen. Die Beiden lassen sich nicht so leicht in die Knie zwingen und schon gar nicht vom Schicksal. Nein, eine große Sause ist das nicht. Ein Mann im Rollstuhl und einer, der ihn schiebt. Manchmal.

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Personen: Blumberg, Klaus

Standort: Hauptstelle

Schlagwörter: Tod Flucht Ostpreußen Großdruck 1945 Tod eines Kindes Erinnerung