Das Telefon klingelt und eine Mutter aus meiner Religionsklasse ruft an. Ihre Tochter und deren beste Freundin möchten sich von meinem Religionsunterricht abmelden. Dieser sei zu langweilig geworden und die Noten der beiden Mädchen entsprächen wohl auch nicht deren Vorstellungen. Ich erinnere mich noch gut an die Verunsicherung, die dieses Gespräch in mir als Berufseinsteiger damals hinterlassen hat. Wie soll man nur seinen Schülern und seinem Fach gerecht werden? Jeder Religionslehrer steht in der Spannung, einerseits ein ordentliches Lehrfach zu unterrichten und andererseits einer Lerngruppe gerecht werden zu müssen, deren Teilnehmer das eigene Fach abwählen können. Wer will schon abgewählt werden?

Enthalten in:
Schönberger Hefte; 2007/4(140) Beiträge zur Religionspädagogik aus der EKHN (2007)

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Serie / Reihe: Schönberger Hefte

Personen: Höhl, Holger

Schlagwörter: Religionsunterricht Leistungsmessung Bewertung