Der Waffenstillstand zwischen Religion und Religionskritik scheint aufgekündigt zu sein. Ein Überblick über eine Welle von Publikationen zum so genannten "Neuen Atheismus" belegt hinlänglich, dass sich die Theologie erneut mit atheistischen Anfragen auseinandersetzen muss. Die Debattenlage ist keineswegs nur auf den englischsprachigen Raum beschränkt, auch wenn sich dort ein dezidiert kulturkämpferisches Klima herausgebildet hat, sondern macht sich auch in der deutschsprachigen Landschaft bemerkbar - allerdings mit einigen Besonderheiten: Michael Schmidt-Salomon hat um sein "Manifest des evolutionären Humanismus" eine erstaunliche Anzahl von Gelehrten, besonders Naturwissenschaftlern, aber auch Philosophen und Juristen, versammelt, so dass man den Eindruck haben könnte, dass es in Deutschland gerade intellektuelle Kreise sind, die Religionen und Kirchen kritisch gegenüberstehen. Kann man als intelligenter und aufgeklärter Mensch nicht (mehr) religiös sein?
Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2009/1 Zeitschrift des Bundes katholischer Religionslehrervereinigungen
(2009)
Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen
Personen: Schärtl, Thomas
Schärtl, Thomas:
¬Die¬ Rationalität religiöser Überzeugungen / Thomas Schärtl, 2009. - S.11-15 - (rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen) Religion als Denk- und Lebensform
Religionswissenschaft - Zeitschriftenartikel