Drei internationale Rahmenbedinungen für Entwicklungszusammenarbeit (EZ) haben sich derzeit verändert. Erstens mehren sich in Afrika und Asien die Stimmen derer, die als Betroffene davor warnen, so wie bisher weiterzumachen, und die sich für Alternativen zur bestehenden ODA-Praxis in den Armutsländern stark machen. Zweitens hat die wissenschaftliche Kritik an den Verfahren und Resultaten der Entwicklungshilfepolitik derartig zugenommen, dass sehr grundsätzliche Fragen über die Berechtigung dieser Politik - einschließlich der Option ihrer Beendigung - diskutiert werden müssen. Und drittens ist mit dem Erscheinen der Volksrepublik China als aggressiver Mitkonkurrent um die Rohstoffe, Märkte und Machteliten Afrikas ein gewichtiger "global player" auf der Bühne erschienen, der es schwerer macht, die in langer Erfahrung gewonnenen Einsichten über die politischen, rechtlichen und ethischen Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklungspolitik bei nationalen Regierungen in Entwicklungsländern an den Mann zu bringen. Der westliche Einfluss verliert - bis zu den zu erwartenden Rückschlägen - an Wirkung.

Enthalten in:
welt-sichten; 2007/0 Magazin für globale Entwicklung und ökumenische Zusammenarbeit (2007)

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Serie / Reihe: welt-sichten

Personen: Tetzlaff, Rainer

Schlagwörter: Entwicklungspolitik Entwicklungstheorie