In den 1980er Jahren begannen in den USA zahlreiche Frauen, sich in Psychotherapien an sexuelle Gewalterfahrungen in ihrer frühen Kindheit zu erinnern. Diese sollten in der Familie, aber z. T. auch in satanistischen Gruppen stattgefunden haben. Sie hatten die Erlebnisse nach Ansicht ihrer Therapeuten so gründlich verdrängt, dass sie nichts mehr davon wussten - bis sie die Erinnerungen "wiederfanden". Solche Berichte, bald auch aus Deutschland, warfen Fragen auf, da sich für die Ereignisse, an die sich die Patientinnen erst in den Therapien zu erinnern glaubten, nie Belege oder Zeugen fanden. Wissenschaftler weisen auf Erkenntnisse der Gedächtnisforschung hin, bei denen es um die Entstehung von "False Memories" geht. Können diese ein Licht auf das Phänomen werfen, das bis heute unter Psychiatern und Psychotherapeuten hoch umstritten und auch in weltanschaulicher Hinsicht von Bedeutung ist?
Enthalten in:
EZW-Texte; 2020/266
(2020)
Serie / Reihe: EZW-Texte
Personen: Funkschmidt, Kai (Herausgeber)
False Memory : in der Therapie "wiedergefundene" Erinnerungen / Kai Funkschmidt (Hg.), 2020. - Seite 9-79 - (EZW-Texte)
Psychologie - Zeitschriftenartikel