Man könnte es sich einfach machen und angesichts der vielfältigen Phänomene des Gegenwartskapitalismus dem Religionsunterricht die unbedingte Aufgabe zuschreiben, bei den Schülerinnen und Schülern ein (natürlich) skeptisches Sehen zu erzeugen, (selbstverständlich) kritisches Urteilen zu befördern und zum (konsequenterweise) alternativen Handeln aufzufordern. Die unübersehbaren Härten des kapitalistischen Systems für Mensch und Natur machen es einer solchen überzeugungsstarken religiösen Bildung auf den ersten Blick tatsächlich leicht. In globalen, nationalen und lokalen Kontexten zeigen sich erhebliche Dynamiken und dramatische Auswirkungen einer Weltanschauung, über die das Urteil längst prominent gefällt ist: "Diese Wirtschaft tötet". Wer wollte dem angesichts regelmäßig drohender Wirtschaftskatastrophen und unübersehbarer ökonomischer und sozialer Ungleichheit widersprechen?
Enthalten in:
entwurf; 2018/4 Konzepte, Ideen und Materialien für den Religionsunterricht
(2018)
Serie / Reihe: entwurf
Personen: Schlag, Thomas
Schlag, Thomas:
Kapitalismus in religionspädagogisch-didaktischer Perspektive : warum und wie sollen wir uns im Religionsunterricht mit dem Kapitalismus beschäftigen? / Thomas Schlag, 2018. - Seite 16-19 - (entwurf) Im Kapitalismus leben
Religionspädagogik - Zeitschriftenartikel