Hilpert, Konrad
Körperbild und Identität
Zeitschriftenartikel

Man kann es nicht leugnen: Unser Körper geht uns etwas an. Das merken wir, weil er das Medium ist, mit dem wir uns ausdrücken und anderen mitteilen können. Alle Formen des Sprechens sowie augenfällig Mimik und Gestik sind immer auch körperliche Vollzüge, aber es sind darin auch Tätigkeiten einer bestimmten Person. Im erotischen Begehren wird besonders deutlich bewusst, manchmal bis zum Überwältigtsein, dass der Körper zum Ichsein gehört, auch wenn wir gleichzeitig Wert darauf legen, im Vollzug des Eros mehr zu sein als bloß begehrender oder begehrter Körper. Kein Wunder, dass man in der Religionsgeschichte immer wieder auf die Idee verfiel, darin eine Erfahrung des Göttlichen zu sehen, aber auch auf das Gegenteil, nämlich dass wir hier mit der tiefsten Schwäche und Entfremdung von dem, was unser Ich sonst ausmacht, konfrontiert werden.

Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2010/4 Zeitschrift des Bundesverbandes der katholischen Religionslehrer und Religionslehrerinnen an Gymnasien e.V. (2010)


Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen

Personen: Hilpert, Konrad

Schlagwörter: Identität Körperbild

Hilpert, Konrad:
Körperbild und Identität / Konrad Hilpert, 2010. - S.184-188 - (rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen) Identitität - eine Konstruktion

Zugangsnummer: U-0275982
Religionswissenschaft - Zeitschriftenartikel