Das Messen von Leistungen im Religionsunterricht wird in zweifacher Hinsicht diskutiert. Zum einen stellt sich die Frage, ob sich religiöse Kompetenzen überhaupt sinnvoll messen lassen (z.B. Schmid 2004, 215-217). Zum anderen scheint die technische Metapher des "Messens" nicht zur Einzigartigkeit und Subjekthaftigkeit der Person zu passen, wie sie der Religionsunterricht betont (z.B. Hilger 2001, 261). Dennoch: Im System Schule kann der Religionsunterricht nicht darauf verzichten, Leistungen zu bewerten. Mit der empirischen Methodologie steht ihm ein Problembewusstsein zur Verfügung, das einen kritischen und angemessenen Umgang mit der Wahrnehmung von Leistung ermöglicht. In diesem Beitrag werden deshalb die Möglichkeiten und Grenzen von Leistungsmessung im Religionsunterricht erörtert, wobei der empirische Zugang zur Wirklichkeit den Bezugspunkt der Argumentation darstellt. Zuerst werden die methodologischen Grundzüge dieser Empirie beschrieben (1). Auf dieser Grundlage können die Möglichkeiten und Grenzen herkömmlicher Formen einer Leistungsmessung im Religionsunterricht diskutiert (2) und eine Perspektive für neue Formen entwickelt werden (3). Abschließend wird an zwei Beispielen gezeigt werden, wie sich die skizzierten Überlegungen praktisch umsetzen lassen (4).

Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2008/2 Zeitschrift des Bundes katholischer Religionslehrervereinigungen (2008)

---

Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen

Personen: Riegel, Ulrich

Schlagwörter: Religionsunterricht Leistungsmessung Wirklichkeit Empirie