Der folgende Beitrag greift das Problemfeld "Schule - Demokratie -Religion - Kirche" sehr grundsätzlich auf. In einer Langform erschien er im Heft 2/1999 der Zeitschrift für Pädagogik und Theologie/Der Evangelische Erzieher. Der Nestor der deutschen Religionspädagogik, Karl Ernst Nipkow, stellte hier zunächst dar, dass Kirche immer auch eine Bildungsverantwortung hat, weil das ihr Widerfahrene aufklärende Erkenntnis entbindet: Die Kirche ist eine selbstreflexiv lernende und lehrende Institution. Dieses bildet den zentralen Berührungspunkt mit den dann folgenden demokratietheoretischen Überlegungen, nach denen Demokratie erstens das Problem der politischen Herrschaft zu regeln hat ("vertikale Dimension"), zweitens die angemessene Freiheit der Bürger gerade angesichts von Unterschieden zu sichern hat ("horizontale Dimension"), drittens hat sich Demokratie zur Prüfung dieser Zwecke ständig selbstreflexiv zu verhalten, sie muss daher zu einer selbstkritischen Bildungsgesellschaft werden ("Bildungsdimension als Tiefendimension"). Demokratie und Kirche haben also gleichermaßen eine Bildungsaufgabe, sind "Bildungsinstitutionen". Die durch den Bildungsbegriff zu sondierenden Berührungspunkte müssten sich in der für die Demokratie wichtigsten Bildungsinstitution, nämlich der Schule, aufzeigen lassen. Die Frage muss daher lauten: Schule - Demokratie - Kirche: Wechselseitige Anschlussfähigkeit?.
Enthalten in:
Zeitschrift Pädagogik; 2000/4
(2000)
Serie / Reihe: Zeitschrift Pädagogik
Personen: Nipkow, Karl Ernst
Nipkow, Karl Ernst:
Schule - Demokratie - Kirche : wechselseitige Anschlussfähigkeit? / Karl Ernst Nipkow, 2000. - S.28-31 - (Zeitschrift Pädagogik) Religion und Schule. - In: Zeitschrift Pädagogik 52.Jg., 2000, H.4, S.28-31
Religionspädagogik - Zeitschriftenartikel