Drewermann, Eugen
Seele Erkundungen in einem unbekannten Land
Zeitschriftenartikel

Das Wort Seele stammt von dem indogermanischen saiwolo - die vom See (als ihrem Aufenthaltsort vor der Geburt und nach dem Tod) Herkommende; das verwandte griechische Wort aiólos bezeichnet das schnell Bewegliche, bunt Schillernde, Schmetterlingshafte. In Schmetterlingen (den Monarch- Faltern) erblickten denn auch die mittelamerikanischen Indios die Seelen ihrer Verstorbenen. Als das Selbst-Bewegliche, Fein-Stoffliche, Leben-Begründende schien die Seele identisch mit der Hoffnung auf Unsterblichkeit. Vor allem die Alten Ägypter glaubten, wenn ein Mensch sterbe, bliebe sein Körper im Grabe zurück, doch seine Seele fliege wie ein Vogel (als Ba) hinauf zu den Sternen als zu ihrer ewigen Heimat. Auch die meisten Christen heute denken noch so. Zum Beispiel schrieb der "Weltkatechismus" der römischen Kirche im Jahre 1992 verpflichtend zu glauben vor, dass im Tode sich die Seele vom Körper trenne; der Körper falle der Verwesung anheim, während die Seele Gott begegne, bis dass sie sich am Ende der Tage mit dem verklärten Leibe wiedervereinige (Nr. 997).

Enthalten in:
entwurf; 2011/2 Konzepte, Ideen und Materialien für den Religionsunterricht (2011)


Serie / Reihe: entwurf

Personen: Drewermann, Eugen

Schlagwörter: Seele

Drewermann, Eugen:
Seele : Erkundungen in einem unbekannten Land / Eugen Drewermann, 2011. - S.4-6 - (entwurf) Seele

Zugangsnummer: U-0284195
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