Heininger, Bernhard
Von der Lieblingsjüngerin zur Geliebten Jesu? Maria Magdalena in der apokryphen Literatur des frühen Christentums
Zeitschriftenartikel

Obwohl Maria Magdalena nie richtig "out" war ist, sie seit Dan Browns "Da Vinci Code" und dessen gleichnamiger Verfilmung wieder richtig "in": als jene geheimnisumwitterte, mit einem Hauch von Ruchlosigkeit behaftete Frau, die erst von Jesus geheilt wurde, dann in seine Nachfolge trat und mit ihm ein unstetes Wanderleben teilte, schließlich seine Geliebte, vielleicht auch seine Ehefrau wurde und dem Mann aus Nazaret Kinder schenkte, deren Nachfahren zunächst im Geschlecht der Merowinger und später in der Prioré de Sion weiterlebten. Ganz unabhängig von der Frage, was an diesem Magdalenenbild stimmt oder nicht - und es stimmt eine ganze Menge davon nicht, das sei vorweggenommen -, offenbart diese postmoderne Rezeption der biblischen Figur Maria Magdalena vor allem eines: ein kaum zu bändigendes Interesse an "Beziehungskisten", die - wenn möglich - in den Klatschspalten der Boulevardpresse oder in den Talkrunden ungezählter Fernsehsender öffentlich ausgestellt und besichtigt werden sollen. Vor diesem Voyeurismus sind auch biblische VIPs wie Jesus und Maria Magdalena nicht gefeit.

Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2008/1 Zeitschrift des Bundes katholischer Religionslehrervereinigungen (2008)


Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen

Personen: Heininger, Bernhard

Schlagwörter: Urchristentum Maria Magdalena Apokryphen

Heininger, Bernhard:
Von der Lieblingsjüngerin zur Geliebten Jesu? : Maria Magdalena in der apokryphen Literatur des frühen Christentums / Bernhard Heininger, 2008. - S.8-12 - (rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen) Biblische Geheimschriften?

Zugangsnummer: U-0242015
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