Blick zurück nach vorn. Erinnern, Vergessen, Zukunft. Was wissen wir schon von all dem?
Es sind Konstrukte, um sich in dem, was wir als Wirklichkeit wahrnehmen, zurecht zu finden. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild (1. Kor. 13,12). Die Zeit lebe mehr in uns als wir in ihr, lehrt der Physiker Carlo Rovelli. Schon der Kirchenlehrer Augustinus fragte, ob Vergangenheit und Zukunft überhaupt existieren und beschrieb einzig die Gegenwart als real. Doch mit jedem Pulsschlag wird aus Heute Gestern (Erich Kästner). Und ehe wir uns versehen, befinden wir uns auf der Suche nach der verlorenen Zeit; das Vergessen wirft sein dunkles Tuch über das, was war. Wir erkennen »stückweise«, aber das ist erst der Anfang, denn wir werden erkennen, wie wir erkannt sind. Jede und jeder ist unverwechselbar und einzigartig unverlierbar kostbar! Menschen mit Demenz, Menschen im Wachkoma, auch Sterbende sind uns häufig bereits weit voraus auf dem Weg der Erkenntnis.
Serie / Reihe: BRU
K-BRU 73/20
Blick zurück nach vorn; 2020/73/2020 : Erinnern - Vergessen - Zukunft. - Menden : papenbusch, 2020 - (BRU; 73/2020)