Eingangs betrachtet Andreas Feldtkeller auf einer grundsätzlichen Ebene die Herausforderung einer Religionstheologie oder einer Theologie der Religionen aus religionswissenschaftlicher Sicht. Was kann die theologische Urteilsfindung von den Grundlagenreflexionen der Religionswissenschaft lernen? Hierbei wird die beliebte Suche nach Ähnlichkeiten eher kritisch gesehen. Denn zum einen bezieht sie sich in der Regel auf einen kleinen Kanon sogenannter „Weltreligionen“, der seinerseits das Ergebnis einer westlich dominierten Wissenschaftstradition des 19. und 20. Jahrhunderts ist. Zum anderen setzt diese Suche nach Ähnlichkeiten letztlich doch das Eigene normativ. Sie droht dadurch das Fremde in seinem möglicherweise auch dauerhaft fremd bleibenden Selbstverständnis zu verfehlen oder zu verzerren. Religionswissenschaftlich wäre also der Mut zur Differenz zu betonen. Diese Einsicht bildet gewissermaßen ein caveat als Hintergrund für jede religionstheologische Bemühung.
Serie / Reihe: EZW-Texte
Personen: Eißler, Friedmann (Hrsg.)
Hh-Zen 250/17
Religionstheologie auf den Spuren Luthers; 2017/250 / Friedmann Eißler, Kai Funkschmidt, 2017 - (EZW-Texte; 250)
Materialien für alle Arbeitsbereiche -