Fesselnder Dokumentarroman über die Entstehung und Verbreitung des Corona-Virus in China.
China Anf ang 2020: Das Corona-Virus ist gerade ausgebrochen, da macht sich der Bürgerjournalist (in China gel äufige Bezeichnung für regierungskritische Journalisten) Kcriss auf nach Wuhan, der Region, in der d ie Pandemie ausgebrochen ist. Er möchte die wahren Gründe für den Ausbruch klären. Doch schnell merk t er, dass dies von Seiten des chinesischen Regimes nicht gewünscht ist: Er wird rund um die Uhr übe rwacht und rücksichtslos verfolgt. Gleichzeitig möchte der Historiker Ai Ding, der gerade ein wissen schaftliches Auslandsjahr in Berlin absolviert, zum Neujahrsfest seine Eltern in Wuhan besuchen. Was anfänglich problemlos erscheint, wird zum Spießrutenlauf für Ai Ding, denn in Wuhan herrscht der Lo ckdown, und der Historiker versucht, auf abenteuerliche Weise illegal durch abgeschottete Provinzen zu seiner Familie zu gelangen. - Liao Yiwu weiß, wovon er schreibt: Der Exil-Chinese ist einer der p rominentesten Kritiker des Regimes in seinem Heimatland, der wegen seiner kritischen Werke zehn Jahr e lang in China inhaftiert und misshandelt worden ist, und dem vor 13 Jahren die Flucht nach Berlin gelang. So trägt sein Dokumentarroman einerseits viele autobiografische Züge. Andererseits weiß er m it viel Detailtreue und Hintergrundwissen die Situation in Wuhan zu Beginn der Pandemie 2020 authent isch zu schildern. Doch sein Buch ist nicht nur ein Roman über Corona und die Pandemie. Er prangert auch deutlich das nahezu perfekte Überwachungssystem in China an, das alle Einwohner des Riesenlande s zu dirigierbaren Marionetten macht. Dieser Roman fesselt wegen der Story, nimmt aber auch den Atem wegen der Realität, die der Autor in seinem Buch literarisch verarbeitet.
Personen: Liao, Yiwu
Liao, Yiwu:
Wuhan : Dokumentarroman. - Frankfurt am Main : S. FISCHER, 2021. - 351 Seiten
ISBN 978-3-10-397105-7 24.00
Schöne Literatur - Signatur: SL 22 - Schöne Literatur