Die Brücke
KuJ-Belletristik

Annotation: Als Riese und Bär einander auf einer sehr schmalen Brücke begegnen, gilt es eine gemeinsame kreative Lösung zu finden, wie die beiden aneinander vorbeigehen können, ohne abzustürzen und ohne dass einer nachgeben muss. Rezension: Eine große Wasserfläche, umgeben von Feldern und schroffen Bergen, zusammengesetzt aus kariertem Papier, Ausschnitten aus Wanderkarten und geheimnisvollen Schriftzügen, und ganz hinten eine Brücke, die von einer jener Kuppen über das Wasser hinweg zur nächsten führt! Noch ist diese Brücke weit weg, ganz klein zu sehen, als wäre sie ein unwichtiges Detail, aber schon der Text lässt uns anderes erahnen: "Der Fluss kennt viele Geschichten. Er kennt auch die Geschichte von der großen Brücke à" und wirklich, bereits auf der nächsten Doppelseite wird sie herangezoomt. Ein märchenhaftes Element gesellt sich hinzu: "Eines Morgens kam ein gewaltiger Bär vom linken Ufer des Flusses auf die Brücke zu. Zur gleichen Zeit kam ein Riese vom rechten Ufer." Ein plötzlicher Perspektivenwechsel ermöglicht es uns, von oben auf die Szene zu blicken, als Riese und Bär genau in der Mitte aufeinandertreffen. Ganz schmal ist die wackelige Brücke und tief unten liegt der Fluss, die Szene ist spannungsgeladen: Wie werden die beiden aneinander vorbeikommen? Genau diese Frage wird auch die nächsten sieben Doppelseiten dominieren. Keiner will nachgeben und ausweichen, bösartige Vorschläge für den jeweils anderen folgen und große Detailausschnitte der Gesichter - Augen funkeln böse, Münder sind verzerrt - lassen den Ernst der Lage spürbar werden. Aber dann kommt es doch noch zu einer Wende:" "Ich habs!", rief der Riese plötzlich." Eng umschlungen tänzeln Bär und Riese aneinander vorbei und wie ein Film - zerschnitten in fünf Einzelbilder - läuft diese beglückende Szene vor unseren Augen ab. "Endlich stand jeder auf der Seite der Brücke, auf der er sein wollte." Und auf der letzten Illustration herrscht wieder die anfängliche Harmonie. Eine große Wasserfläche, umgeben von Feldern und schroffen Bergen à Nur die Zeit hat sich ein bisschen weitergedreht, wie jener gelbe Heißluftballon, der vom linken nun zum rechten Rand des Bildes gewandert ist, verrät. Ein wunderbar poetisches Buch!

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Personen: Janisch, Heinz Bansch, Helga

JD Brü

¬Die¬ Brücke / Heinz Janisch [Text]. Helga Bansch [Ill.]. - Wien : Jungbrunnen, 2010. - [26] S. : überw. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7026-5819-9 fest geb. : ca. EUR 13,90

Zugangsnummer: 0025064001 - Barcode: 01026873
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