Roman ohne Höhepunkte. (DR) Die Herzogin Marianna lebt im Sizilien des 18. Jahrhunderts. Das kluge, taubstumme Mädchen wird im Alter von 13 Jahren mit ihrem Onkel verheiratet. Sie flüchtet sich in ihrer lieblosen Ehe in die Literatur. Mit teilweise großen Zeitsprüngen wird beschrieben, wie aus einem jungen Mädchen eine erwachsene Frau wird. Aus ihrer Position am Rand, an den sie wegen ihrer Beeinträchtigung gedrängt wird, betrachtet Marianna ihre Umgebung und stellt sie durch scharfsinnige Beobachtungen dar. Auf diese Weise wird ein Bild über die damalige Gesellschaft und die Rolle der Frau gezeichnet. Dacia Maraini beschreibt die Landschaft Siziliens sehr genau und malerisch. Sie zeichnet die Eindrücke und Gerüche nach und lässt die Leserin bzw. den Leser sehr tief in die Gedanken der Figuren blicken. In diesem Roman werden jedoch Höhepunkte ausgelassen. Er kann somit eher LeserInnen empfohlen werden, die weniger Spannung erwarten und einfach nur den Lebensweg einer adeligen jungen Frau des 18. Jahrhunderts erkunden wollen.
Personen: Maraini, Dacia Albath, Maike Kienlechner, Sabina
DR.H Mar
Maraini, Dacia:
¬Die¬ stumme Herzogin : Roman / Dacia Maraini. Mit einem Nachwort von Maike Albath. Aus dem Ital. von Sabina Kienlechner. - [Neuaufl.]. - Wien : Folio, 2020. - 363 S.
ISBN 978-3-85256-802-7 fest geb. : ca. EUR 24,00
DR.H - Dichtung/Belletristi