Österreichs berühmtester Spionagefall vor genau 100 Jahren. (GE) In der Nacht von 24. auf 25. Mai 1913 erschießt sich der hochrangige Offizier Oberst Redl in einem Wiener Hotel. Redl ist zu diesem Zeitpunkt Generalstabsoffizier und im Geheimdienst des k. und k. Militärs tätig. Aber Redl hatte ein Geheimnis: Er verkaufte hochbrisante militärische Geheimnisse an die Feinde der Donaumonarchie weiter und war somit einer der höchstbezahlten Spione seiner Zeit. Das Autorenteam, bestehend aus zwei Historikern, legt besonderes Augenmerk auf die Hintergründe dieses Spionagefalls: Was bewegte Redl dazu, sein Land zu verraten? Wurde er wegen seiner Homosexualität erpresst? Welche Daten wechselten den Besitzer und wie waren die Auswirkungen auf den Verlauf des Ersten Weltkriegs? Der Freitod des Spions verhinderte bis dato eine vollständige Aufklärung des Falls, über dessen Inhalt beinahe ebenso viele Mythen und Geschichten veröffentlicht wurden wie tatsächliche Fakten. Dem kriminalistischen Gespür der beiden Autoren ist zu verdanken, dass sie bisher unbekanntes Archivmaterial zu Tage fördern und ihre Recherchen zu neuen, zum Teil überraschenden Ergebnissen führen. Ein gut zu lesender, interessanter Band über einen Spionagefall, der nach 100 Jahren immer noch die Gemüter bewegt. Für alle an österreichischer Geschichte interessierte LeserInnen geeignet und besonders als Ergänzung für Schulbibliotheken zu empfehlen.
Personen: Leidinger, Hannes Moritz, Verena
GE.O
Mor
Moritz, Verena:
Oberst Redl : der Spionagefall, der Skandal, die Fakten / Verena Moritz ; Hannes Leidinger. - St. Pölten : Residenz-Verl., 2012. - 332 S. : Ill., Kt.
ISBN 978-3-7017-3169-5 fest geb. : ca. € 24,90
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