Wenn freilebende (wilde) Tiere die Stadt als Quartier entdecken, kann es zu ziemlichen Komplikationen kommen. (ab 6) (JE) Der Bär erwacht aus dem Winterschlaf und muss hören, dass seine Freunde, der Dachs, der Fuchs und der Marder, in die Stadt ausgewandert sind. Dort gibt es nämlich angeblich "beheizte Wohnungen" und genug zu essen. Das lockt auch den Bären. Gleich zu Beginn erschreckt er einen Mann so sehr, dass dieser flüchtet und Hut und Sonnenbrille sowie eine Einkaufstasche liegen bleiben, worin der Bär eine geeignete Stadt-Tarnung findet. Die Freunde sind aber über seine Anwesenheit wenig erfreut, fürchten sie doch, dass die Menschen nun auf die "unter ihnen" lebenden wilden Tiere aufmerksam werden. Sie fürchten Gefahr und wollen den Bären daher in den Zoo locken. Dieser tapst unbehelligt von Menschen und tierischen Freunden durch die menschliche Stadt-Welt. Schließlich kommt es zum Showdown und vereint müssen die Tiere flüchten. Für den Bären ist das Grund genug, wieder den Heimweg in die freie Natur anzutreten. Ist es ein modernes Tiermärchen à la "Stadtmaus und Feldmaus", eine Mitwelt-Geschichte über das Verhältnis von Stadt und Land, ein Problematisieren der sozialen Verhältnisse in den Städten, die ein Wahrnehmen von "Anderen" kaum mehr erlaubt oder ist es eine "grüne" Geschichte über den natürlichen Lebensraum der Tiere, den es zu erhalten gilt? Vermutlich von allem etwas. Kurzweilig erzählt ist es ein Pageturner für Leseanfänger_innen und insofern eine, wenn auch etwas konstruierte, so doch unterhaltsame Geschichte über einen Bären, den es in die Großstadt verschlägt. Empfohlen für Leseanfänger_innen ab 6 Jahren.
Personen: Gehrmann, Katja
JE.C
Geh
Gehrmann, Katja:
Stadtbär / Katja Gehrmann. - Frankfurt a. M. : Moritz, 2019. - 93 S. : zahlr. Ill.
ISBN 978-3-89565-376-6 fest geb. : ca. € 11,30
Erstlesebuch - KuJ-Belletristik