Es ist Nacht, Jim und Papa sitzen im Auto. Sie fahren raus aus der Stadt, in Richtung Horizont. Nichts los auf den Straßen. Es entspinnt sich ein Dialog: „Ich habe geschlafen, Papa. Sind wir jetzt da?“ „Du hast zu kurz geschlafen, Jim. Viel zu kurz.“ „Aber es riecht schon nach Frühstück!“ „Das ist mein Kaffee. Den brauch ich, damit ich nicht schlafe.“ Und weil der eine nicht schlafen darf und der andere nicht mag, fabulieren die beiden auf ihrem Weg in den Urlaub eine Geschichte von einer Ziege und einer Gans, die einmal runter wollen vom Berg, um das Meer zu sehen. Petra Posterts Text bleibt auch dann poetisch-schlicht, als die Phantasiegeschichte aus dem Auto hinaus auf die Straße schlüpft und schließlich hinauf zu den Wolken fliegt. In den pointierten Dialogen zwischen Vater und Sohn ist deren liebevoller Umgang miteinander spürbar: es wird locker gescherzt, höflich ausverhandelt, geduldig, aber klar und deutlich kommuniziert. Wie in „Das Nacht-Tier“ (Nilpferd bei G&G, 2018) bzw. bereits in „Rosa und Bleistift“ (Nilpferd in Residenz, 2011) treffen in Jens Rassmus’ Illustrationen zwei Bildebenen aufeinander, die optisch die Geschichte in der Geschichte markieren und einerseits für eine spielerisch-leichte, andererseits auf kunstvolle Art anspruchsvolle Lesart der Illustrationen sorgen. In der Rahmenhandlung dominieren schwungvolle Linien und helle Farben neben einem dunkelnachtblauen Himmel, während der Handlungsstrang rund um Ziege und Gans in kräftigen Aquarellen daherkommt. „Wann sind wir endlich da?“ ist ein Familienbuch nicht nur für die nächste Fahrt ans Meer, sondern auch zum Einschlafen oder als kleine Geschichte zwischendurch. Jim und Papa sind übrigens keine Unbekannten. Bereits im Bilderbuch „Das brauch ich alles noch“, 2015 ebenfalls bei Tulipan erschienen, lassen Petra Postert und Jens Rassmus die beiden zusammen auftreten.

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Personen: Rassmus, Jens Postert, Petra

Schlagwörter: Sohn Phantasie Bilderbuch Erzählung Vater Erzählen Kraftfahrzeugreise Rahmenerzählung Urlaubsreise