Perutz, Leo
Zwischen neun und neun Roman
Dichtung/Belletristi

Fintenreicher Hindernislauf eines jähzornigen Studenten durch das Wien der k. u. k. Zeit. (DR) Wer Josef Roth gerne liest, ist mit diesem Roman bestens bedient. Noch zu Lebzeiten von Perutz ein großer Erfolg, lässt dieses im Ersten Weltkrieg entstandene Buch das Bild einer mittlerweile versunkenen Gesellschaft entstehen: Kindermädchen, Kontoristen, Konservatoristen, Gauner und Greißler. Mit ihrem spezifischen Idiom treten sie vor den Lesenden und verhalten sich, wie es Ansehen, Beruf und Stolz gebieten. Mit feiner ironischer Spitze gezeichnet, bilden diese Figuren das Tableau, vor dem sich die Geschichte des Stanislaus Demba entfaltet, eines mäßig sympathischen, tollpatschigen Studenten, der sich aus einer Zwangslage befreien und das Mädchen seiner Wahl erobern will. Die Geschichte funktioniert wie jene Hollywood-Streifen, in denen dem Protagonisten eine bestimmte Spanne Zeit bleibt, seine Mission zu erfüllen. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel, von Station zu Station, angeheizt durch überraschende Wendungen und eine der Situation geschuldete Komik, die das Buch über weite Strecken grundiert. "Zwischen neun und neun" ist ein atemberaubend gebauter und bravourös erzählter Roman für jedermann, auch für geübte jugendliche LeserInnen. Das kurze Nachwort von Hans-Harald Müller sollte, dem Wortsinn entsprechend, der Lektüre des Perutz-Textes nachfolgen, es legt die für die Qualität des Textes mitverantwortlichen Strategien offen. *bn* Kristina Werndl


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Personen: Perutz, Leo Müller, Hans-Harald

Interessenkreis: Roman Österreichische Autoren Klassiker

DR
Per

Perutz, Leo:
Zwischen neun und neun : Roman / Leo Perutz. M. e. Nachw. u. hrsg. von Hans-Harald Müller. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 2004. - 219 S.
ISBN 3-423-13229-9 kart. : ca. Eur 8,50

Zugangsnummer: 0017558001 - Barcode: 01017614
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