Der Tod kann gar nicht so wichtig sein, als dass er sich nicht verschieben ließe. (DR) Sie haben dasselbe Ziel zur selben Zeit am selben Ort: Selbstmord in einer Scheune zu begehen. Selbstmord in Gegenwart eines Zweiten ist undenkbar, und so retten sich der gescheiterte Unternehmer Olli Rellonen und der Oberst Hermanni Kemppainen das Leben. Sie verbünden sich und verfassen ein Inserat, in dem sie alle, die Selbstmordgedanken hegen, einladen, ihnen zu schreiben. Über 600 Briefe langen bei ihnen ein, und so suchen sie sich unter den Selbstmordkandidatinnen eine geeignete Sekretärin heraus, die beim Beantworten der Briefe behilflich ist. Gesagt, getan. Zu dritt organisieren sie ein Seminar, das erfolgreich verläuft - das heißt, die Menschen vom Selbstmord abhält. Doch an die 30 Personen lassen sich nicht von ihren Plänen abbringen, und so geht es gemeinsam auf den Weg in den Norden, wo der Massenselbstmord stattfinden soll. Aus den Lebensmüden wird eine eingeschworene Truppe, der man Depressionen nicht ansieht. Auf dem Weg zum Nordkap geht die Fahrt wieder zurück nach Finnland, über Deutschland, Frankreich und die Schweiz gelangt die Gruppe nach Portugal. Es wäre nicht Arto Paasilinna, wenn der Humor fehlte! Der finnische Autor schafft es, ein ernstes Thema gekonnt in eine skurrile Geschichte zu verweben, Bilder - etwa der Kriegsführung - meisterhaft in die Handlung zu übersetzen, und Figuren in ihrem Schicksal als besondere Menschen zu zeichnen. Stilistisch trocken, gleicht der Roman zeitweise einem Bericht, es wird wiedergegeben, was sich erreignet hat, die handelnden Figuren werden angeführt und der Konjunktiv erlebt hier eine Renaissance. Das Ende darf natürlich nicht verraten werden. Es sticht - wie der gesamte Roman - aus dem Durchschnitt heraus.
Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.