Die -Pasquillenmacher
Geschichte einer Spessartfamilie
Buch
Pasquillenmacher sind solche, die ihre Mitmenschen zum Gespött machen und zum Narren halten. Auf eine lange Tradition, die bis ins frühe 18. Jahrhundert reicht, kann die Bauersfamilie Stoffel im Spessart zurückblicken: Ein Stoffel war?s, der seinerzeit das Kalb mit den zwei Köpfen erfand. Die Fuchses in Huckelheim pflegen andere Traditionen. Sie sind ehrbare Handwerker und angesehene Leute. Kein Verein, in dem Fritz Fuchs nicht das Sagen hätte! Und auch die freiwillige Feuerwehr steht unter seinem Kommando. Als das jüngste Kind von Fritz und seiner Anna, die fromme Elisabeth, sich in das Schöllkripper Bürschchen Josef Stoffel verliebt, ahnt sie nicht, was ihr blüht. Statt eine höhere Bildung zu erwerben, wie der Lehrer es empfahl, bringt sie im Lauf der Jahre acht Kinder zur Welt und zieht sie groß. Josef ist zwar arbeitsam, hat aber selten Arbeit, und nach den Kriegserlebnissen in Russland ist er jähzornig gewor- den. Die Kinder flüchten vor seinen Schlägen, am geschicktesten Franziska, die zweitälteste. »Schmalreh« nennt der Vater sie, die trotz allem ihre Paradiese findet, bei Oma Anna und in der freien Natur. Franziska ist eine Träumerin, und sie fügt sich keinem Zwang.