Die kleine Hexe kann sich die Zaubersprüche nicht richtig merken. So zaubert sie sich also ihr Häuschen schief, ihren Besen krumm, ihre Nase schön. Und als Begleittier hat sie keinen Raben, sondern einen blauen Hasen. Dafür muss sich die schusselige Kleine den Spott und das Gekicher der anderen Hexen gefallen lassen. Aber als eines Tages der streitsüchtige Riese kommt, ist die kleine Hexe im Vorteil. Zuerst hat der Riese sie übersehen und dann kann er sie nicht fangen, weil sie ihm auf dem krummen Besen stets entwischt. Die Schusselhexe soll den Koloss schrumpfen. Da ihr aber der korrekte Spruch nicht einfällt, zaubert sie ihn nicht klein, sondern froh. Damit ist der Riese mindestens genauso entwaffnet und einer Freundschaft steht nichts im Wege. Die bunten Hexen mit der arttypischen Ausstattung fliegen und stolpern durch die farbenfrohe Wald- und Wiesenlandschaft. Das Wechselbad der Gefühle wird ganz schlau in Szene gesetzt - sei es die Schadenfreude der Alten angesichts der Tollpatschigkeit der Jungen, sei es die Angst vor, sei es die Erleichterung nach gebannter Gefahr - z.B. mithilfe der Froschperspektive hinauf zum alles niederstampfenden Riesen. - Sehr eindrucksvoll und empfehlenswert!
Stohner, Anu: Die kleine Schusselhexe / Anu Stohner. Henrike Wilson. - München : Carl Hanser, 2013. - 12 Bildkarten : Illustrationen ; 30 cm. - (Kamishibai) ISBN 978-3-446-24161-9 kartoniert : EUR 13,30